Interview mit dem Rechtsanwalt, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Frank Nordhoff
Frage: Sehr geehrter Herr Nordhoff, Sie sind Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und Rechtsanwalt. Wie wird man zunächst Steuerberater und dann auch noch Wirtschaftsprüfer?
Frank Nordhoff: Schon während meines Studiums erkannte ich meine Leidenschaft für das Steuerrecht, da es klare, definitive Antworten bietet, ähnlich wie in der Mathematik. Nach dem Studium legte ich schnell das Steuerberaterexamen ab und begann meine Karriere bei PwC.
Frage: Das Steuerberaterexamen gilt als schwer. Was muss man leisten, um sich Steuerberater nennen zu dürfen?
Frank Nordhoff: Man benötigt eine zweijährige praktische Tätigkeit in der Steuerberatung und muss drei schriftliche Klausuren sowie eine mündliche Prüfung bestehen. Das Steuerberaterexamen ist anspruchsvoller als die juristischen Staatsexamina.
Triumph: Wie hat sich die Rolle des Steuerberaters gewandelt?
Frank Nordhoff: Viele Steuerberater konzentrieren sich heute auf Buchhaltung und Jahresabschlüsse. Die proaktive Beratung wird oft vernachlässigt. Ich fokussiere mich bei SPIEKER & JAEGER ganz bewusst auf die proaktive Beratung und prüfe, ob die gewählte Gestaltung steuerlich sinnvoll ist.
Frage: Können Sie ein Beispiel für steuerrechtliche Beratung geben?
Frank Nordhoff: Ein Beispiel ist die Vermögensübertragung. Es ist meine Aufgabe, zu beraten, ob die geplante Vorgehensweise steuerlich sinnvoll ist oder ob Freibeträge verschenkt werden oder höhere Steuerklassen drohen.
Frage: Muss man erst Steuerberater sein, ehe man Wirtschaftsprüfer werden kann?
Frank Nordhoff: Es ist einfacher, aber nicht notwendig. Beim Wirtschaftsprüferexamen müssen Steuerklausuren geschrieben werden, es sei denn, man ist bereits Steuerberater. Daher sind die meisten Wirtschaftsprüfer auch Steuerberater.
Frage: Was unterscheidet den Wirtschaftsprüfer vom Steuerberater und Rechtsanwalt?
Frank Nordhoff: Der Rechtsanwalt setzt Verträge auf, der Steuerberater prüft die steuerliche Optimierung, und der Wirtschaftsprüfer bewertet Unternehmen und berät strategisch, z. B. bei Unternehmenskäufen.
Frage: Wie verstehen Sie Ihre Rolle als Wirtschaftsprüfer?
Frank Nordhoff: Der moderne Wirtschaftsprüfer berät nicht nur bei der Durchsicht wirtschaftlicher Zahlen und strategischen Entscheidungen, sondern nutzt auch Digitalisierung und Datenorientierung, um Schwachstellen zu identifizieren und zu verbessern.
Frage: Wie stellen Sie sicher, dass das Mehr an Beratung gewährleistet ist?
Frank Nordhoff: Durch unseren Full-Service-Ansatz erhalten Mandanten betriebswirtschaftliche, steuerliche und rechtliche Beratung aus einer Hand, was zu flüssigen und umfassenden Beratungsgesprächen führt.
Frage: Zum Abschluss: Schildern Sie uns Ihren spektakulärsten Fall, über den Sie sprechen dürfen.
Frank Nordhoff: Die Fusion zweier Frankfurter Fußballvereine war besonders anspruchsvoll, da mein gesamtes Know-how gefragt war: von Bilanzierung über Steuern bis hin zu rechtlichen und verbandsrechtlichen Themen. Solche erfolgreichen Projekte machen besonders viel Spaß.