Angefangen hat es im Jahr 2010 am Rande eines sozialen Mit-mach-Projekttages bei der GrünBau. Die Pinsel wurden für ein Brainstorming kurz zur Seite gelegt. Frank Nordhoff fragte „Warum nicht eine Stiftung gründen?“ und Andreas Koch antwortete „Guter Vorschlag!“. Dass dies nicht nur eine fixe Idee bleiben sollte, war mit der unmittelbar in Angriff genommenen Gründung und Anerkennung der Stiftung Soziale Stadt klar. Mit ihr sollte die GrünBau eine dauerhafte und unabhängige Trägerin bekommen.
Bis heute unterstützt Frank Nordhoff die Stiftung Soziale Stadt und berät diese ehrenamtlich als Mitglied des Stiftungsrats und des Kuratoriums bei rechtlichen oder steuerlichen Fragen und allem was das Tagesgeschäft so mit sich bringt. Gespräche mit Banken zur Finanzierung von Immobilien oder mit Spendern zu umfangreicheren Vermächtnissen stehen immer wieder an, ebenso strategische Vorüberlegungen bei Großprojekten, wie dem Heimathafen oder der Gründung von Tochtergesellschaften sowie Fragen zur Compliance. Hier ist das Handwerkszeug eines Wirtschaftsprüfers, Steuerberaters und Rechtsanwalts gefragt, denn die Stiftung ist trotz ihrer Gemeinnützigkeit auch irgendwie ein kleines Unternehmen.
Und es wächst. Seit der Gründung sind zur GrünBau, die ihren Schwerpunkt in der Schaffung von geförderter Arbeit und der Förderung schulischer und beruflicher Qualifizierung hat, die GrünBau inklusiv und die Viertelwerk hinzugekommen. Der Schwerpunkt der GrünBau inklusiv ist die Förderung von Menschen mit Behinderungen. Die Kernkompetenz der Viertelwerk liegt in der Überführung von Problemimmobilien in bezahlbaren Wohnraum für benachteiligte Bevölkerungsgruppen.
Als Trägerin unterstützt die Stiftung die Konzentration öffentlicher Fördermittel auf die Dortmunder Stadtteile, die in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht den Anschluss an die anderen Stadtgebiete zu verlieren drohen. Benachteiligte Bevölkerungsgruppen in diesen Stadtteilen sollen gefördert und zur Selbsthilfe befähigt werden. Zudem sollen Nachbarschafts- und Selbsthilfe angeregt und gefördert werden. Bei allen Vorhaben unterstützen die Mitglieder des Kuratoriums, die aus Politik, Verbänden, Handwerk, Industrie und Dienstleistung sowie Forschung und Lehre kommen, mit ihren individuellen Fachkompetenzen und Netzwerken.
Eines der neuen Projekte ist die Stadtteilgärtnerei QuerBeet Sozial, in der Nähe des PHOENIX Sees und damit fußläufig vom frisch bezogenen Büro von SPIEKER & JAEGER entfernt. Wie alle Projekte des Verbundes verfolgt QuerBeet Sozial mehrere Ziele in einem Konzept: Schaffung eines urbanen und zugleich ökologischen Lebensraumes, lokale Produktion gesunder Lebensmittel und Schaffung von Arbeitsgelegenheiten für Langzeitarbeitslose. Gegärtnert wird auf einer Fläche, die man auf den ersten Blick nicht mit Gemüse in Verbindung bringen würde. Mitten in einem Gewerbegebiet, auf felsigem Boden und neben der B 236 soll gezeigt werden, dass lokale Lebensmittelproduktion in der Stadt möglich ist. Hier zieren etliche Reihen Hochbeete mit Gemüse die Freilandfläche und das Gewächshaus. Frauen, viele davon alleinerziehend, die es auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht leicht haben, bekommen hier die Chance sich einzubringen. Sie erwerben gärtnerisches Know-how und erfahren Selbstwirksamkeit im Arbeitsalltag der Gärtnerei. Das geerntete Gemüse wird an die Dortmunder Tafel gespendet, die dringend Bedarf an frischem Obst und Gemüse hat.
Das Projekt ist noch jung, aber Ideen für die Zukunft gibt es schon. So gibt es Anfragen von Kindergärten und Schulen nach einem „Lernbeet“ mit welchem die Kinder Natur hautnah erleben können. Die Anschubfinanzierung wurde durch die Förderung im Rahmen des Stadterneuerungsprogramms „Soziale Stadt – Stadtumbau Hörde“ aus Mitteln des Bundes, des Landes und der Stadt Dortmund gestellt. Um nun viele spannende Projekte mit sozialer und ökologischer Ausrichtung zu realisieren und die Gärtnerei zu einem wertvollen Ort im Quartier heranwachsen zu lassen, ist das QuerBeet-Team auf großzügige Unterstützer*innen angewiesen und freut sich über kleine und große Spenden.
Spendenkonto Stiftung Soziale Stadt
Sparkasse Dortmund IBAN DE03 4405 0199 0001 2246 97 | Verwendungszweck: Spende QuerBeet